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Blaualgen und Hunde: Eine unterschätzte Gefahr für deinen vierbeinigen Freund

  • DOGLi
  • vor 4 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

In den warmen Sommermonaten gibt es kaum etwas Schöneres, als mit deinem Vierbeiner an einem See oder Teich spazieren zu gehen und ihn eine erfrischende Abkühlung geniessen zu lassen. Doch was viele nicht wissen: In diesen Gewässern kann eine unsichtbare Gefahr lauern – Blaualgen. Sie können für deinen Hund lebensbedrohlich werden.

Ein Hund rennt durchs Wasser
Wasserspass? Unbedingt! Aber mit den richtigen Vorsichtsmassnahmen.

Was sind eigentlich Blaualgen?


Trotz ihres Namens sind Blaualgen keine Algen im eigentlichen Sinne, sondern Cyanobakterien. Diese mikroskopisch kleinen Organismen gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde und existieren bereits seit über 3,5 Milliarden Jahren. Sie kommen natürlicherweise in nahezu allen Gewässertypen vor – also in Seen, Teichen, Tümpeln und auch in langsam fliessenden Flüssen. Unter bestimmten Bedingungen können sie sich stark vermehren:

• Hohe Wassertemperaturen (über 20 °C)

• Nährstoffreiche Gewässer (besonders bei hohem Phosphat- und Stickstoffgehalt)

• Sonniges, windstilles Wetter oder geringe Strömung


Treffen diese Faktoren zusammen, kann es zur sogenannten „Algenblüte“ kommen. Dabei vermehren sich die Cyanobakterien explosionsartig und bilden eine charakteristische grünlich-bläuliche Schicht auf der Wasseroberfläche. Diese kann aussehen wie ein Ölfilm, wie grüne Farbe oder wie eine suppige Algenmasse.


Wichtig zu wissen: Auch wenn keine sichtbare Blüte vorhanden ist, kann das Wasser mit toxischen Cyanobakterien belastet sein. Sichtbare Veränderungen sind ein Warnsignal – aber keine Garantie für Sicherheit.



Warum sind Blaualgen für Hunde gefährlich?


Die Gefahr geht von den Toxinen aus, die viele Arten von Cyanobakterien produzieren. Die häufigsten sind:

1. Microcystine – können schwere Leberschäden verursachen

2. Anatoxine – wirken als Nervengift und können zu Atemlähmung führen

3. Saxitoxine – greifen ebenfalls das Nervensystem an


Hunde sind aus mehreren Gründen besonders gefährdet:

• Sie trinken häufig aus natürlichen Gewässern, während sie schwimmen oder spielen

• Beim Schwimmen nehmen sie unweigerlich Wasser auf

• Nach dem Baden lecken sie ihr Fell ab und nehmen dabei weitere Toxine auf

• Manche Hunde fressen sogar angespülte Algenreste am Ufer

• Bereits geringe Mengen der Toxine können – bezogen auf das Körpergewicht – tödlich sein


Nicht jede Blaualgenart bildet Toxine. Doch welche gefährlich ist, lässt sich mit blossem Auge nicht erkennen – daher ist Vorsicht immer angebracht.


Ein Hund schwimmt in einem See oder Teich
Kläre immer erst ab, ob das Gewässer sicher ist.


Symptome einer Blaualgenvergiftung beim Hund


Eine Vergiftung durch Blaualgen kann sehr schnell und heftig verlaufen. Die Symptome treten meist innerhalb von 15 Minuten bis wenigen Stunden nach dem Kontakt auf:

• Erbrechen und Durchfall (häufig mit Blutbeimengungen)

• Zittern, Krämpfe oder Muskelzuckungen

• Schwäche, Benommenheit, Taumeln

• Übermässiger Speichelfluss

• Blasse oder bläuliche Schleimhäute

• Atemnot

• In schweren Fällen: Kollaps, Koma und Tod


Wichtig: Zeigt dein Hund nach einem Badeaufenthalt eines oder mehrere dieser Symptome, handelt es sich um einen absoluten Notfall! Suche sofort einen Tierarzt auf.



Wie erkennst du belastete Gewässer?


Die Erkennung von Blaualgenbefall ist nicht immer einfach, da nicht jede Blüte gleich aussieht. Diese Anzeichen können auf eine Belastung hindeuten:

• Grün-bläulicher Film auf der Wasseroberfläche

• Schleimige oder schaumige Ablagerungen am Ufer

• Trübes, verfärbtes Wasser (grün, blau-grün, bräunlich oder rötlich)

• Unangenehmer Geruch (modrig, „grasig“ oder nach faulen Eiern)

• Tote Fische oder andere Wassertiere


Viele Gemeinden und Gesundheitsämter überwachen beliebte Badegewässer und stellen bei erhöhter Blaualgenkonzentration Warnschilder auf. Achte auf solche offiziellen Hinweise – und melde auffällige Beobachtungen auch selbst bei den zuständigen Behörden.



Prävention: So schützt du deinen Hund

1. Informiere dich vorab: Prüfe die aktuelle Wasserqualität von Badeseen online oder bei der zuständigen Behörde.

2. Visuelle Kontrolle: Schau dir das Wasser vor Ort genau an – trübe oder verfärbte Gewässer besser meiden.

3. Im Zweifel verzichten: Lass deinen Hund nicht ins Wasser, wenn du dir unsicher bist – Sicherheit geht vor.

4. Alternative Badeplätze: Nutze lieber fliessende Gewässer oder Seen mit bekannter Wasserqualität.

5. Frisches Trinkwasser: Habe immer frisches Wasser für deinen Hund dabei, damit er nicht aus dem See trinken muss.

6. Nach dem Baden: Spüle deinen Hund gründlich mit klarem Wasser ab, um mögliche Rückstände zu entfernen.

7. Beobachtung: Achte nach dem Baden genau auf das Verhalten deines Hundes – bei Auffälligkeiten sofort handeln!



Erste Hilfe bei Verdacht auf Blaualgenvergiftung


Wenn du vermutest, dass dein Hund mit Blaualgen in Kontakt kam und Symptome zeigt:

1. Halte ihn sofort vom Wasser fern.

2. Spüle sein Fell gründlich mit sauberem Wasser ab.

3. Suche umgehend tierärztliche Hilfe – jede Minute zählt!

4. Wenn möglich: Ruf vorab in der Praxis an, damit sich das Team vorbereiten kann.

5. Notiere dir Zeit und Ort des Vorfalls – das hilft dem Tierarzt und kann bei einer Meldung an die Behörde wichtig sein.


Ein Hund schwimmt einem Spielzeug entgegen
Schwimmen im See ist für viele Hunde eine der schönsten Sommerbeschäftigungen

Fazit


Blaualgen sind eine ernstzunehmende, aber vermeidbare Gefahr für deinen Hund. Mit dem richtigen Wissen und etwas Achtsamkeit kannst du dafür sorgen, dass Sommerausflüge ans Wasser für euch beide unbeschwert bleiben.


Informiere auch andere Menschen mit Hund über dieses Risiko um tragische Zwischenfälle zu vermeiden.


Im Zweifelsfall gilt: Lieber einen verdächtigen Badesee meiden und eine sichere Alternative suchen – für die Gesundheit deines Hundes.



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