Die besten Stoffe für DIY-Hundespielzeug, Schnüffel- & Versteckspiele
- DOGLi
- 23. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Aug.
Versteckspiele mit Leckerchen oder Futter gehören für viele Hunde zum Alltag – und das aus gutem Grund. Sie bringen Abwechslung in den Alltag, fördern Konzentration, Selbstvertrauen und die natürlichen Suchinstinkte unserer Hunde - und sie machen den allermeisten Hunden richtig viel Spass! Besonders schön daran: Man braucht dafür weder teures Zubehör noch spezielles Hundespielzeug – mit etwas Kreativität lässt sich vieles ganz einfach selbst machen.
Doch genau hier lohnt es sich, die verwendeten Materialien einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Nicht alles, was weich oder bunt daherkommt, ist auch automatisch hundetauglich. Manche Stoffe enthalten bedenkliche Rückstände, lösen sich leicht in Kleinteile auf oder sind schlichtweg ungeeignet für den Kontakt mit Hunden. In diesem Artikel erfährst du, welche Materialien für DIY-Hundespielzeug und Schnüffelspiele sicher sind – und worauf du besser verzichtest.

Darum kommt es auf das richtige Material an
Hunde erkunden ihre Welt primär mit der Nase und dem Maul. Dabei wird geschnuppert, geleckt, gezupft – und gelegentlich landet auch mal etwas im Magen, das dort eigentlich nichts verloren hat. Was für uns harmlos aussieht, kann für Hunde zur Gefahr werden: durch giftige Farbstoffe, verschluckbare Kleinteile oder Materialien, die bei Feuchtigkeit schimmeln oder anderweitig ungeeignet sind.
Mit der richtigen Auswahl vermeidest du diese Risiken – und sorgst dafür, dass dein Hund lange Freude an den selbstgemachten Spielen hat.
Diese Materialien haben sich bewährt
Baumwolle – der Klassiker für sicheres Spielvergnügen
Unbehandelte, ungefärbte Baumwolle ist bei uns das Material der Wahl. Sie ist weich, stabil, waschbar – und deutlich unbedenklicher, falls doch mal ein kleines Stück verschluckt wird.
Besonders geeignet sind:
• Alte T-Shirts oder Bettwäsche aus 100% Baumwolle
• Baumwoll-Fleece ohne chemische Zusätze
• Ungebleichte Baumwollstoffe aus dem Stoffladen
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Baumwolle lässt sich wunderbar verarbeiten, franst kaum aus und fühlt sich auch für empfindliche Hundeschnauzen angenehm an.
Fleece – weich, robust und vielseitig
Fleece-Stoff, wie er aus dem Stoffhandel erhältlich ist, besteht meist aus Polyester. Er franst nicht aus, ist elastisch und besonders reissfest – darum eignet er sich hervorragend für Spielzeuge, die geknotet oder geflochten werden.
Wir nutzen Fleece gerne für Spielzeuge, bei denen der Hund nicht am Material kaut, sondern vor allem schnüffelt, schüttelt oder daran zieht. Für starke Kauer ist Fleece wegen der Kunststofffasern weniger geeignet – hier bleiben Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Hanf die bessere Wahl.
Jeans – strapazierfähig und vielseitig einsetzbar
Alte Jeans lassen sich gut für DIY-Spielzeuge verwenden – vorausgesetzt, sie bestehen aus 100% Baumwolle und sind gut ausgewaschen. Der Stoff ist robust, langlebig und eignet sich besonders für Hunde, die gerne zerren oder kräftiger mit dem Spielzeug arbeiten.
Auch für Versteckspiele ist Jeans ideal: In aufgerollten Hosenbeinen oder eingenähten Taschen lassen sich Leckerchen spannend verstecken – das fördert die Nasenarbeit und macht richtig Spass.
Verwende am besten schlichte Jeans ohne Stretch-Anteil (z. B. Elasthan), ohne starke Färbung, Imprägnierung oder Deko-Elemente.

Mikrofaser – mit Bedacht einsetzen
Mikrofasertücher finden sich in fast jedem Haushalt – und je nach Hund nutzen wir sie auch sehr gerne für Futtersuchspiele. Sie sind leicht, saugfähig und nehmen Gerüche gut auf, was sie auf den ersten Blick ideal für die Nasenarbeit macht.
Allerdings bestehen sie meist aus Polyester oder Polyamid – also Kunststofffasern, die nicht biologisch abbaubar sind. Werden Mikrofasertücher stark gekaut oder beschädigt, können sich Fasern lösen, die im schlimmsten Fall verschluckt werden. Diese feinen Fasern sind unverdaulich und können sich im Verdauungstrakt anreichern, was potenziell zu Problemen führen kann.
Unser Tipp:
• Mikrofasertücher nur für ruhige Suchspiele unter Aufsicht verwenden
• Nach dem Spiel konsequent wegräumen
• Hochwertige, dicht gewebte Tücher wählen, die weniger fusseln
• Bei ersten Anzeichen von Abnutzung sofort austauschen
Für Hunde, die gerne kauen oder kräftig zerren, sind Mikrofasertücher grundsätzlich nicht geeignet.
Leinen & Hanf – robust und langlebig
Leinen und Hanf sind natürliche, sehr robuste Materialien und eine hervorragende Wahl für Hunde, die ihr Spielzeug auch mal kräftiger bearbeiten.
Leinen
• Reissfest, langlebig und waschbar bei hohen Temperaturen
• Naturfaser ohne chemische Behandlung (besonders bei ungebleichten Varianten)
• Sicher, falls der Hund kleine Fasern verschluckt
• Wird mit der Zeit weicher, was viele Hunde schätzen
Hanf
• Extrem stabil und widerstandsfähig gegenüber intensivem Kauen
• Von Natur aus antimikrobiell – perfekt auch für draussen und feuchte Bedingungen
• Sehr haltbar bei intensiver Beanspruchung
• Ebenfalls sicher bei versehentlichem Verschlucken kleiner Mengen
Spezielle Hundetextilien
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu Textilien, die speziell für den Kontakt mit Haustieren entwickelt wurden. Sie sind in der Regel auf Schadstofffreiheit geprüft.
Achte dabei auf Siegel wie:
• Oeko-Tex Standard 100
• GOTS (Global Organic Textile Standard)
Solche Zertifizierungen bieten eine gute Orientierung, sind aber kein Muss – auch alte, gut gewaschene Baumwolltextilien können völlig unbedenklich sein.
Diese Materialien solltest du besser meiden
Synthetische Stoffe mit Zusätzen
Viele Kunststoffe und behandelte Polyesterstoffe enthalten Weichmacher, Imprägnierungen oder Flammschutzmittel, die für Hunde weder im Maul noch im Magen etwas zu suchen haben.
Behandelte Wolle
Wolle klingt zunächst natürlich, ist aber häufig mit Mottenschutz oder Filzverhinderern behandelt. Unbehandelte Wolle wäre theoretisch eine Alternative, neigt jedoch schnell zum Verfilzen.
Dekoration und Verzierungen
Das versteht sich von selbst, aber wir möchten dennoch darauf hinweisen. Finger weg von:
• Glitzer, Pailletten, Knöpfen, Perlen
• Metallfäden, Lurex, Klettverschlüssen
All das kann sich lösen und im schlimmsten Fall verschluckt werden.
Auch von Stoffen mit starkem chemischem Geruch raten wir ab. Ein unangenehmer oder künstlicher Geruch kann auf Rückstände von Chemikalien oder Ausrüstungen hinweisen, die weder für empfindliche Hundenasen noch den Kontakt mit Maul und Haut geeignet sind.
So bereitest du die Materialien richtig vor:
Damit deine DIY-Projekte und Versteckspiele nicht nur Spass machen, sondern auch sicher bleiben, achte auf folgende Punkte:
• Waschen: Neue Stoffe sollten vor der Verwendung gewaschen werden, um Rückstände zu entfernen.
• Geruchstest: Wenn ein Stoff auch nach dem Waschen chemisch oder stechend riecht, lieber nicht verwenden.
• Zuschneiden: Die Stoffstücke sollten gross genug sein, um nicht verschluckt werden zu können. Als Faustregel: mindestens dreimal so gross wie das Maul deines Hundes.
Hier drei einfache DIY-Ideen, die du mit sicheren Materialien umsetzen kannst:
Schnüffelmatte
• Basis: robuster Baumwollstoff oder eine Antirutschmatte
• Stoffstreifen (ca. 15–20 cm) aus alten T-Shirts oder Fleece hineinknoten
• Leckerchen darin verstecken – und die Schnüffeljagd kann beginnen!
Versteckspiel-Säckchen
• Aus ungefärbter Baumwolle kleine Säckchen nähen
• Leckerchen hineinfüllen und suchen lassen
Fleece-Spielzeug mit Geheimverstecken
• Fleece-Streifen schneiden, flechten oder knoten
• Zwischenräume als Leckerli-Verstecke nutzen
• Fleece franst nicht aus und bleibt auch bei intensivem Spiel formstabil

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